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Ein langer Weg...

Ein pöbelnder Hund an der Leine, kennt ihr das auch? Wenn man dann dazu auch noch einen großen Hund wie Polo (Boxer) hat, umso schwieriger, vor allem für die Umwelt. Menschen gucken dich schief an und meinen der Hund sei aggressiv oder dominant. Was sie aber nicht kennen ist seine Geschichte. Warum ist er so, was hat er für ein Problem? Vor allem bei großen Rassen sieht es immer schlimm aus, finden viele Leute, aber warum eigentlich nicht bei kleinen Rassen? Da ist es dann nicht aggressiv oder dominant oder was man da noch alles so hört. Da ist es dann fast niedlich und gar nicht schlimm. Finde ich irgendwie komisch, denn auch kleine Hunde haben Zähne und Krallen.


Polo ist für seine Rasse sehr groß gewachsen, er hat eine Schulterhöhe von 70 cm und wiegt 42 kg. Ich bin 1,63 cm und wiege 64 kg, da könnt ihr euch vorstellen wie das ganze ausgesehen haben muss, wenn Polo mal an der Leine ausgerastet ist. Von den Schulterschmerzen mal ganz abgesehen. Natürlich sieht es bei einem Hund seines Kalibers anders aus als bei einen Chihuahua. Das ist ganz klar.

Aber das Verhalten ist das gleiche. Auch kleine Hunde müssen erzogen werden, genau so wie große. Meiner Meinung nach.

Meine Schultern schmerzten ein paar mal nachdem er in die Leine gesprungen war. Irgendwann wollte ich nicht mehr mit ihm vor die Tür gehen. Was ich auch tatsächlich eine lange Zeit nicht getan habe, denn wir haben ja einen großen Garten, da kam kein Hund.

Ich dachte daran, das es so nicht weiter gehen kann und forschte im Internet. Tausend Seiten und Videos die man da findet. Viele Informationen, aber welche sind denn nun richtig? Ich habe lange dieses Thema studiert, aber niemanden gehabt den ich fragen konnte.


Wir hatten uns dazu entschlossen einen Hausbesuchstermin beim Rütter Team zu machen. Gesagt, getan. Aber das, was wir besprochen hatten, wusste ich schon. Klar, gab es gewisse Sachen als "Hausaufgabe", aber wie genau?

Mir fehlte eine Anleitung, was ich wie machen soll oder auf was ich denn genau achten müsste.

Also weiter im Internet geforscht, gelesen, aufgeschrieben und Videos geschaut.

Durch Zufall bin ich dann auf den Hundetrainer Steve Kaye gestoßen. Bevor ich aber wieder einen Termin machte, schaute ich erstmal seinen YouTube Kanal durch. Ich war wie gefesselt von seiner Art und Weise wie er hündisch übersetzt. Es hatte nicht lange gedauert bis ich einen Beratungstermin vereinbart habe. Daraufhin bin ich ins Training eingestiegen.

Das war im Januar 2022. Es gibt einige Menschen, die nichts in ihre Tiere investieren wollen. Egal ob Training beim Profi, gutes Futter oder oder oder.

Ja so ein Training mit Profis kostet nun mal etwas, genau wie gutes Futter. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit. Egal ob das Tier krank ist und zum Tierarzt muss oder ob das Tier etwas vernünftiges zu Essen braucht, nicht das Günstigste und egal was da drin ist.

Oder auch das Teure, aber dennoch mit falschen Inhaltsstoffen. Man muss sich schon informieren, was so ein Tier alles braucht.


Als ich ins Training eingestiegen bin, habe ich viel Wissen erhalten. Anleitungen, Leitfaden und auch eine Einschätzung, ob man das schaffen kann.

Das Training basiert auf Videoanalysen, aber auch im 1:1 Training.

Man bekommt verschiedene Module, die man trainiert und dann mit den Coaches bespricht, um sich Feedback zu holen.

Die Community ist klasse und man steht mit einigen anderen Coachies immer noch in Kontakt. Kein meckern oder lästern. Die Probleme werden ernst genommen.


Am Anfang des Trainings hatten wir einen sehr aufgedrehten, nervösen Hund, der einfach nicht zur Ruhe kam. Wie bereits schon gesagt, auch bei Fremdhundebegegnungen, der bei Menschen in die Leine sprang und überhaupt nicht alleine bleiben konnte.

Ja wir haben eine Menge versäumt in der Welpen Zeit, keine Frage, aber das ist Vergangenheit. Es hieß jetzt in die Zukunft schauen und Verhalten richtig formen.

Das lernen von Ruhe war der erste wichtige Schritt dabei, denn so konnte Polo sein Hormonhaushalt runterfahren und auch besser zuhören.

Das wissen viele Menschen nicht. Hunde sind nicht von Natur aus Aggressiv, nur weil sie in die Leine springen. Bei Polo fanden wir heraus, warum er nicht in der Lage war uns zu zuhören. Während des Besuchs zum 1:1 Coaching war dann ganz deutlich, dass Polo ein Hormonelles Problem hatte. Sein Gehirn war komplett auf "Fortpflanzung" und "Konkurrenz" gestellt, er wollte gerne zuhören, aber war gefangen in seinem Trieb.

Da Polo also extrem gestresst war und wir natürlich auch, haben wir uns für einen Kastrations-Chip entschieden, erstmal für ein halbes Jahr. Ja ich weiß, viele sagen jetzt: "Oh nein, das kann man doch nicht machen." Aber man muss auch mal an das Tier denken und natürlich auch an sich selbst. Es bringt ja niemanden etwas, wenn der Hund ständig unter Strom steht und in wichtigen Situationen zuhören möchte, aber nicht KANN. Schlecht für die Beziehung auf Dauer.

Nach dem der Chip dann angefangen hat zu wirken sind knapp 4-5 Wochen vergangen. Polo wurde jeden Tag etwas ruhiger. Das Training, was aber vorher schon gut lief, wurde immer besser. Beim Spaziergang war er nicht nur mit der Nase am Boden oder markierte an diversen Stellen, sondern er orientierte sich endlich an mich. In dieser Zeit haben wir ganz viel aufgeholt und heute ist es mir möglich mit ihm entspannt an der lockeren Leine zu gehen. Die 9 Monate in diesem Coaching haben unser Leben verändert. Wir sind ein Team geworden, weil wir die Sprache des Hundes und unsere Körpersprache gelernt haben. Weil wir Zeit, Nerven und Geld investiert haben. Ohne Training wie Aufmerksamkeit, Abbruch, Rückruf und vor allem die Ruhezone, wäre Polo immer noch ein gestresster Hund. Ja manche Hunde brauchen vielleicht nicht so ein Training, weil sie einfach sind oder wie auch immer. Jeder Hund ist anders und da gibt es auch keine Pauschalaussagen.


Heute können wir Polo 4-5 Stunden alleine lassen und er schläft dabei, früher war das noch nicht mal für 5 Minuten möglich. Polo kann im Garten schlafen, auch wenn der Rasenmäher der Nachbarn ertönt. Wir können Besuch empfangen ohne das dieser angepöbelt wird. Auf Spaziergängen erlebe ich keine Überraschungen mehr, weil ich Strategien habe, um meinem Hund zu helfen die Situationen zu meistern. Schmerzen in den Armen oder Schultern sind Passé. Wir leben zusammen in einer harmonischen Mensch-Hund-Beziehung!


Das war mein Ziel.


 
 
 

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