Ernährung
Bei dem Thema Ernährung von Hunden erlebe ich immer wieder viel Kritik. Die einen sagen das ist alles Quatsch und früher haben die Hunde auch.... und die anderen sagen nur das Beste für meinen Hund.
Aber was ist denn das beste für deinen Hund?
Ich sage dir was dazu. Es kommt drauf an! Was hast du denn für einen Hund, welche Rasse, welches Alter, welche Größe, welches Geschlecht, welche Gesundheitlichen Einschränkungen oder Gesund, ist er sportlich sehr aktiv oder doch eher ein kleines Faultier?
Es spielen viele Faktoren eine Rolle. Klar ist jedoch das jeder Hund die Nahrung anders verwertet, so wie wir Menschen auch. Einige können kein Getreide vertragen, andere wiederum schon. Manche haben Allergien gegen bestimmte Fleischsorten und andere können alles Essen. Es kommt immer auf den Hund drauf an.
Es gibt jedoch dennoch einige wichtige Regeln in Sachen Ernährung die du beachten solltest, damit dein Hund gesund und munter bleibt.
Und wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann frag mich gerne. Ich habe eine Ausbildung zum Ernährungsberater gemacht und kann dir sicherlich weiterhelfen.
BARF - BIOLOGISCH ARTGERECHTES ROHES FUTTER

WAS IST BARF EIGENTLICH?
Das Barfen stammt ursprünglich aus den USA. Den Begriff prägte die Kanadierin Debby Tripp. Später stand das Kurzwort "Bones & Raw Foods" (Knochen und rohes Futter). Dahinter steht eine spezielle Tierernährungsform, bei der die Komponenten Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst ausschließlich in rohem Zustand verfüttert werden. Der Hintergrund dafür ist, den Tieren wieder eine möglichst artgerechte Ernährung anbieten zu können.
Im Deutschen Sprachraum steht das Kürzel BARF für BIOLOGISCH ARTGERECHTES ROHES FUTTER.
Das Konzept von BARF bezieht sich auf den Verzicht jeglicher künstlichen Zusätze und chemischen Inhaltsstoffe. Begründet wird dies mit der tiergerechten Annäherung an ein Leben in freier Natur – so, wie sich einst Wildhunde schon ernährten. Roh, natürlich und unverändert soll das Futter sein, also gänzlich frei von Farbstoffen, Konservierungsstoffen, Geschmacks-verstärkenden Aromen, von Mais, Soja und Fleischabfällen, die in der Futtermittelindustrie bei der Produktion oftmals zum Einsatz kommen.
VOR - UND NACHTEILE VON BARF
Vorteile Nachteile
Natürliche & artgerechte Ernährungsform Vor der Umstellung muss sich der Halter viel Wissen aneignen
Verbesserte allg. Konstitution des Hundes Futterumstellung kann problematisch sein
Dichteres, glänzenderes Fell Risiko einer Mangelernährung bei falscher Futterzusammenstellung
Gesündere Zähne Infektionsrisiko durch Rohfleisch (durch mangelnde Hygiene)
Deutlich geringerer Körper- und Mundgeruch Hoher zeitlicher Aufwand der Essenszubereitung und der Hygiene
Halter wissen genau, was sie füttern und kennen jede Zutat Kann kostenintensiver sein als Fertigfutter
keine künstlichen Zusätze wie z.B. Geschmacksverstärker
Ernährung kann individuell auf den Hund und auch auf
bestimmte Krankheiten abgestimmt werden
DIE RICHTIGEN BARF- ZUTATEN
Neben frischen und hochwertigen Zutaten erfordert BARF noch ein weiteres wichtiges Kriterium: Ausgewogenheit
Der Speiseplan des vierbeinigen Freundes sollte abwechslungsreich sein und den Nährstoffbedarf des Hundes umfassend decken. Dabei geht es nicht darum, dem Hund jeden Tag ein anderes Menü zu servieren, da Hunde, wie bereits erwähnt, fressen, wenn sie Hunger haben. Vielmehr steht die wirkliche Kunst des BARFens darin, lebenswichtige Stoffe wie Kalzium, Eisen und Ballaststoffe in ein abgestimmtes Verhältnis zwischen Energieverbrauch und Bedarf zu setzen, um sowohl eine Mangelernährung als auch eine Überfütterung zu vermeiden.
Die Mischung macht's
Lecker, vielfältig und nährstoffreich wird die BARF-Mahlzeit erst, wenn die Mischung stimmt. Eine Liste von BARF-Zutaten gibt Aufschluss darüber, welche Nahrungsmittel dabei vorrangig Verwendung finden:
Muskelfleisch:
Das Muskelfleisch macht ganze 50 % des tierischen Anteils aus. Rind für den Vielfresser, Kalb und Lamm für den Empfindlichen, Ente und Ziege für den Feinschmecker, Känguru und Wasserbüffel für den Exoten, Pferd für den Genießer, sowie Huhn und Pute für das Dickerchen. BARF-Zutaten gibt Aufschluss darüber, welche Nahrungsmittel dabei vorrangig Verwendung finden:
Wichtig:
Insbesondere rohes Schweinefleisch enthält den "Aujeszky-Virus", der bei Hunden die Erkrankung "Pseudowut" auslöst. Der Virus wird nur durch Erhitzen über 60 Grad getötet. Daher sind roher Schinken und Mettwurst vom Schwein tabu.
Innereien:
sind wie Fleisch obligatorischer Teil der BARF-Mahlzeit, dazu zählen sämtliche Innereien wie Leber, Milz, Niere. Lunge und Pansen.
Innereien sind anteilig zur Fleischportion hinzuzufügen. Ihr Anteil am tierischen der BARF-Mahlzeit sollte nicht mehr als 15 % pro Ration betragen. Zu den gängigsten Innereien zählen Lunge, Leber, Nieren und Milz. Rein logisch zählt grüner Pansen (ein Teil des Magens bei Wiederkäuern) zwar zu den Innereien, jedoch wird er beim BARFen als eigenständige Futterkomponente gezählt.
Knochen:
enthalten viel Kalzium und sind dadurch extrem wichtig für den Knochenbau und die Zahnstruktur des Hundes. Gleichzeitig sind sie ein Kautraining und tragen durch diesen mechanischen Reiz zur Erhaltung der Zähne bei.
Am Anfang einer BARF-Ernährung sollten die verwendeten Knochen speziell von Jungtieren stammen, da diese weicher sind und noch mehr Mineralien enthalten. Wenn ein Hund diese verweigert, können sie im Fleischwolf zerkleinert werden oder in Form von gekauften Knochenmehl zur Mahlzeit dazugegeben werden. Knochen sollten im jeden Fall nicht bei der Fütterung fehlen, sie sind unverzichtbarer Lieferant für Phosphor und Kalzium, stärken die Beißkraft und reinigen die Zähne. Am besten eignen sich sogenannte rohe fleischige Knochen (RFK), der Knochen sollte also einen gewissen Fleischanteil haben.
Wichtig:
Manche Knochen eignen sich nicht für die Fütterung. Von zu harten Knochen ist abzuraten. Sie können beim Verzehr schlimme Verletzungen verursachen und bleiben nicht selten im Rachen stecken, z.B. vom Geflügel können beim Zerkauen splittern und für starke Verletzungen im Hals-Magenbereich sorgen. Gegarte, gekochte oder gebackene Knochen dürfen NIEMALS verfüttert werden, denn sie verändern durch den Garprozess ihre Struktur und splittern dann.
Fisch:
ist reich an Omega-3-Fettsäuren und sorgt für eine angenehme Abwechslung, gilt ähnlich wie Fleisch auch als fundamentaler Bestandteil einer BARF-Ernährung.
Gemüse:
dient in gekochten oder blanchierten Zustand als ergänzende Beilage der BARF-Mahlzeit zur Mineralstoff- und Vitaminversorgung.
Wichtig:
Gemüse und Obst unterstützen den Darmtrakt bei der Verdauung des Fleischanteils. Der Gesamtanteil von Gemüse und Obst sollte 20 % betragen, wobei Gemüse und Obst im Verhältnis 3:1 aufgeteilt werden.
Obst:
ist. eine kleine Köstlichkeit, mit der die Fleischmahlzeit gern ab und zu gespickt werden kann, viele Hunde lieben Äpfel, Bananen und Aprikosen
Kohlenhydrate:
verabreicht in Form von gekochten Kartoffeln, Reis oder Nudeln werden von Hunden gerne gegessen.
Hochwertige Öle:
sind essenziell, da sie für einen Ausgleich der Missverhältnisse der Fettsäuren sorgen. In Fleisch ist sehr viel Omega-6 enthalten, welches durch das in deren Ölen enthaltende Omega-3 ausgeglichen wird. Gleichzeitig haben diese Öle aber auch positive Einflüsse auf die Haut, das Fell, die Vitalität sowie die Herzfunktion des Hundes. Hier wird z.B. auf Lachsöl, Leinöl oder Hanföl gesetzt.
Mineralien und Vitamine:
können zum Beispiel in Form von Bierhefe, Hagebuttenpulver und Seealgenmehl zur Bedarfsdeckung im Fleisch vermengt werden.
Futterergänzungsmittel oder Futterzusätze:
wie zum Beispiel MSM-Pulver oder Grünlippmuschelpulver zur Stabilisierung der Gelenke können je nach Notwendigkeit in der BARF-Mahlzeit untergerührt werden.
Kräuter(-mischungen):
dienen der Mineralstoffversorgung und enthalten oft auch Spurenelemente oder Antioxidantien.
Tierreste:
wie Krallen, Fell und Haut werden selten von den tierischen Leckermäulern abgelehnt und sollten beim BARFen nicht fehlen.
Blut:
als beliebte und unentbehrliche Flüssigkeit darf sie beim BARFen nicht fehlen, sie regt den Appetit an und nährt aufgrund des hohen Eisen- & Vitamingehaltes zugleich.
UNBEKÖMMLICHE UND GIFTIGE ZUTATEN
Einige Nahrungsmittel haben auf dem Speiseplan eines Hundes nichts zu suchen. Entweder, weil sie giftig oder Schädlich für den Hund sind.
Dazu zählen:
Nachtschattengewächse:
Paprika, Auberginen, Tomaten und Kartoffeln – diese Lebensmittel sind im rohen Zustand für den Hund giftig, da sie den Giftstoff "Solanin" enthalten. Im gekochten Zustand kann der Hund diese problemlos verzehren – insbesondere gekochte Kartoffeln, sind ein gutes Kohlenhydrat quelle.
Zwiebeln:
Durch das enthaltene "N-Propyldisulfid" in Zwiebeln sind diese hochgradig giftig für Hunde, da es zu einer sogenannten Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen) führen kann.
Knoblauch:
Neben dem oben beschriebenen "N-Propyldisulfid" kommen im Knoblauch zusätzlich die Wirkstoffe "Allylpropylsulfid" und "Allicin" vor. Auch diese beiden sind für Hunde extrem giftig. Da sie zu einer Anämie (Blutarmut) führen können und dürfen somit nicht gefüttert werden.
Avocados:
Sie enthalten das Toxin "Persin", welches dem Hund stark schaden (Atemnot, Herzschäden) kann. Zwar ist dieser Giftstoff hauptsächlich im Kern der Avocado zu finden, aber auch das Fruchtfleisch weißt geringe Mengen hiervon auf.
Weintrauben & Rosinen:
Auch von Weintrauben und Rosinen geht eine große Gefahr aus, denn ein übermäßiger Verzehr kann zu Durchfall, Erbrechen oder Krampfanfällen führen.
Obstkerne:
Hier ist große Vorsicht geboten, denn sie enthalten oftmals "Amygdalin", was auf den Organismus des Hundes giftig wirkt. Beim Verschlucken können sie zudem in der Speise- oder Luftröhre stecken bleiben.
Kakao & Schokolade:
Da der Hundekörper das im Kakao enthaltene "Theobromin" nicht aufspalten kann und verwerten kann, kann der Verzehr schnell zu Kreislaufzusammenbrüchen führen.
Alkohol & Koffein:
Beide Stoffe sind für Hunde hochgradig gefährlich, können ernsthafte Schäden auslösen und sogar zum Tod führen.
Rohe Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen):
Aufgrund des Giftstoffes "Phasin" sollten rohe Hülsenfrüchte niemals gefüttert werden. Nach dem Kochen können sie dem Hund allerdings problemlos gegeben werden.
Milchprodukte & Sahne:
Da Hunden das Enzym "Laktase" fehlt, welches den in Milch enthaltenen Milchzucker spaltet, gelten sie als "laktoseintolerant". Verzehren Sie laktosehaltige Produkte, kommt es meist zu Verdauungsproblemen, Blähungen und Bauchschmerzen.
Nüsse:
Macadamianüsse, Bittermandeln und Schwarznüsse haben Inhaltsstoffe, die giftig für den Hund sind. Haselnüsse, Cashewkerne, Walnüsse und Paranüsse können hingegen gefahrlos gefüttert werden. Erdnüsse können allergieauslösend sein und sollten daher möglichst vermieden werden.
BARF-MENÜ
Um seinen Hund zu BARFen braucht man also erstmal ein paar Kenntnisse, wie oben beschrieben.
Eine BARF-Mahlzeit teilt sich wie folgt auf:
Damit man aber einen sogenannten Futterplan erstellen kann, muss man noch ein paar Kleinigkeiten von dem Hund beachten, dazu zählen:
Alter
Gewicht
Aktivität
Als BARF-Faustformel für die Berechnung der täglichen Futtermenge gilt:
Ein Hund sollte zwischen 2% -4% (bei einem Erwachsenen Hund) seines Körpergewichtes pro Tag an BARF-Nahrung zu sich nehmen.
Bei Welpen sind es zwischen 5-6% seines Körpergewichtes pro Tag.
Drei Rechenbeispiele:
Kleiner Hund (Chihuahua)
Mit einem Gewicht von 2kg: Geht man von 3% des Körpergewichtes aus, erhält der pfiffige Chihuahua 60g Rohfutter am Tag.
Mittlerer Hund (Border Collie)
Mit einem Gewicht von 18kg: Geht man von 3% des Körpergewichtes aus, erhält der Border Collie 540g Rohfutter täglich.
Großer Hund (Bordeauxdogge)
Mit einem Gewicht von 60kg: Geht man von 3% des Körpergewichtes aus, erhält die Dogge eine tägliche Menge Rohfutter von knapp 1800g
Das sind Beispiele, die lediglich zeigen, wie eine grobe Orientierung an eine adäquate tägliche BARF-Fütterung aussehen kann. Jeder Hund ist individuell und somit auch sein Stoffwechsel, sein Energieverbrauch und seine körperlich und geistige Auslastung spielen auch eine Rolle.
Auch bei Welpen muss man anders Berechnung als bei ausgewachsenen Hunden. Hier gilt die Regel 5%-6 % des Körpergewichtes, je nachdem wie aktiv der Welpe ist.
GRUNDLEGENDE TIPPS FÜR EINE HUNDEGERECHTE ERNÄHRUNG
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Unabhängig davon, ob Fertigfutter oder Frischfleisch gefüttert wird, der Großteil der Futtermenge ist am besten fleischhaltig und möglichst Getreidearm zu halten. Auch Zucker und glutenfrei sollte das Hundefutter sein
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Ausgewachsene und Gesunde Hunde kommen zwar mit einer Portion am Tag gut zurecht, Tierärzte empfehlen aber, die Tagesrationen in zwei oder drei Mahlzeiten aufzuteilen
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Tagesrhythmus und Fütterung sollten in einem gesunden Gleichgewicht gehalten werden. Hunde kommen mit Routine besser zurecht und sind bei ständigen Änderungen der Fütterungszeiten häufig gestresst.
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Volle oder gefüllte Näpfe sollten niemals dauerhaft zur Verfügung stehen. Der Hund wird stattdessen ausschließlich zu einem festen Zeitpunkt gefüttert. Frisst er den Napf nicht ganz leer, werden die Reste wieder weggestellt.
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Die beste Fütterungszeit ist nach dem Gassi gehen oder ausgiebigen Spielen, denn schon der Wolf jagte Beute, bevor er fraß
Häufige Wechsel des Futters können Verdauungsstörungen hervorrufen -
Der Napf darf nicht überladen werden. Wer sich an die tägliche Menge hält und Leckerlis mit einberechnet, füttert angemessen und gesund
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Bei Nassfutter und vor allem bei Frischfleisch muss zwingend auf absolute Hygiene und die richtigen Temperaturen geachtet werden. Es können sonst sehr schnell Bakterien entstehen, die ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier bedeuten
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Frisches Wasser nicht vergessen. Dieses sollte immer zur Verfügung stehen.
WO KANN MAN BARF-PRODUKTE BESTELLEN
Mittlerweile gibt es viele BARF-Anbieter.
Du kannst bei einem Schlachter in der Nähe anfragen, ob es möglich ist dort BARF-Fleisch zu erhalten, es gibt aber auch die Möglichkeit Online zu bestellen.
Hier gibt es viele Adressen mit unterschiedlichsten Angeboten.
Ich habe früher immer bei Haustierkost bestellt, da gibt, es alles, was man braucht und wichtig ist.
und wenn man kein Barf möchte kann ich euch auch über Trockenfutter und/oder über Nassfutter einiges erzählen.
