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Hundewelt verstehen

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Kommunikation bei Hunden

Mimik:

Augen, Blick und Stirn


Zieht sich die Muskulatur über den Augen zusammen und ist die Stirn gerunzelt, deutet dies eher auf eine skeptische und Aggressive Stimmung hin, während sie sich in ängstlicher oder unterwürfiger Stimmung eher hinauf zieht, was eine glatte Stirn hervorruft.

Auch die Pupillen sagen etwas aus:
Freude oder bei allgemein hohem Erregungszustand weiten sie sich, entspannter oder müder Zustand, werden sie klein, ängstliche Situation = erweiterte Pupillen und oft das ist das weiße in den Augen zu sehen

Blickrichtung und Blickdauer:


je länger und direkter der Blick, desto sicherer ist der Hund in seiner folgenden Handlung.
Bettelt der Hund nach einem Leckerli, wird er sehr sicher in dieser Absicht sein und den Blick kaum abwenden, droht ein Hund – wird er seinen Blick ebenfalls starr halten und nicht ausweichen. Unsichere Hunde wenden ihren Blick ab und können ihn nicht aufrechterhalten.

Blickrichtungen:
Blick von oben nach unten – Drohung über den nach oben gerichteten Nasenrücken – Unsicherheit

Ohren:


angelegte Ohren sind meist ein Zeichen für Beschwichtigung oder/und Unsicherheit, aber auch beim Jagen und Raufen werden die Ohren zum eigenen Schutz angelegt, gespitzte nach vorne aufgestellte Ohren zeugen von Aufmerksamkeit, bei starker Aufrichtung können sie ein Zeichen für Imponierverhalten und Drohung sein.

 

Maul:


Zähne zeigen – Einschüchterung des Gegenübers. Je mehr Zähne gezeigt werden (V-Form), desto unsicherer der Hund
Schneide- und Fangzähne zeigen (C-Form), Drohung sicherer.

Rute als Stimmungsbarometer:
eingeklemmte Rute – unsicher und unauffällig bleiben
entspannte Rute – locker runter
aufmerksamer Hund = höhere Rute (waagerecht in Verlängerung des Rückens, senkrecht nach oben gerichtet oder sogar über den Rücken gerollt)


Je höher die Rute getragen wird, desto präsenter und imponierender möchte der Hund sein. Je starrer sie ist, umso angespannter ist der Zustand. Je schneller und breiter sein wedeln, desto höher ist der Erregungszustand des Hundes, dabei gilt es aber immer die eben beschriebenen Positionen und Haltungen mit einzubeziehen.

 

Übrigens:

Ein Hund der mit dem Schwanz wedelt, freut sich nicht automatisch oder ist glücklich, wie viele immer behaupten! Er ist lediglich erregt!

Körperhaltung:

Haltung beim Spielverhalten:

Spielverhalten wird oft von Welpen und Junghunden gezeigt, um Verhalten aus den verschiedenen Motivationskreisen für „später“ zu üben. Erwachsene Hunde hingegen spielen eher nur mit vertrauten Kumpels und nur in wirklich entspanntem Umfeld. Wenn Hunde einander hintereinander herlaufen, deutet das nicht automatisch auf Spielverhalten hin. Oft sind es Sexuelle Avancen, territoriales Begrenzen oder Unsicherheiten der Grund, warum Dynamik entsteht. Kennzeichen für echtes Spiel sind schnelle Wechsel übertriebener Bewegungen und Mimiken. Auch ein oft übertriebener weit aufgerissenes Maul dient der bewussten Überzeichnung der Situation.

Eine sogenannte Vorderkörperhaltung – also das Senken des Vorderkörpers bis zu den Ellenbogen, während das Hinterteil nach oben gerichtet bleibt – ist übrigens nicht automatisch eine Spielaufforderung. Diese Haltung ist meist von Unsicherheit geprägt und ermöglicht dem Hund, sich schnell aus dem Staub zu machen, wenn der Gegenüber nicht wie erwartet reagiert.

Haltung bei Imponierverhalten:

Imponierverhalten äußert sich durch stark durchgedrückte Beine, wobei das Gewicht eher auf den Vorderbeinen liegt, einen stark angehobenen Kopf und aufrecht nach vorne gerichtete Ohren. In Bewegungen wird Imponiergehabe gerne von einem sogenannten Imponiertrab – oder Galopp begleitet und wird akustisch gerne mit einem stoßenden (Imponiert) Hecheln untermalt.

Unterwürfigkeitsverhalten:

Sich einem Gegenüber zu unterwerfen ist ein fester und wichtiger Bestandteil der Hundekommunikation und dient dazu, dass Konflikte und Auseinandersetzungen vermieden und Aggressionen gedämpft werden. Körpersprachlich zeigt sich Unterwerfung auch dadurch, dass der unterwürfige Hund sich klein macht, erst den Kopf zu Boden senkt und sich auf den Rücken legt. Oft kriechen die Hunde dabei auch. Diese verkleinerte kindliche Körpersprache soll dem Gegenüber verständlich machen, dass von keiner Gefahr auszugehen ist.

Es wird zwischen zwei Formen der Unterwerfung unterschieden:

 

aktive Unterwerfung:

Diese geht vom unterwürfigen Hund selbst aus und kann manchmal fast schon aufdringlich wirken. Hunde hissen damit schon frühzeitig die „weiße Flagge“ und versuchen Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen. Durch die aktive Verniedlichungsdarstellung soll die Gefahrlosigkeit hervorgerufen werden. Ohren sind nach hinten angelegt, Maulwinkel lange nach hinten gezogen, auf dem Rücken liegen und klein machen, Rute ist angelegt oder eingezogen.

passive Unterwerfung:

Die passive Unterwerfung geht von dem anderen Hund aus, der eben eine solche einfordert.
Blickkontakt mit dem anderen Hund wird vermieden, Maulwinkel sind glatt und lange nach hinten gezogen.

Drohverhalten:

Aggression gehört zu Kommunikation dazu und ist natürlich und sogar sinnvoll.

offensive Drohung:

Bei einer offensiven Drohung geht die Aggression von Hund A aus, der aktiv in den Konflikt geht, weil er seine Ansprüche, welcher Motivation auch immer, geltend machen will. Dabei ist die Körperhaltung nach vorne geneigt, der ganze Körper steif und der Gegner wird meist mit dem Blick fixiert, was auch von einem Knurren oder Bellen unterlegt werden kann. Die Ohren sind dabei nach vorne gerichtet, die Maulwinkel entblößen nur Schneide- und Fangzähne.  Die Rute kann dabei steif sein, leicht vibrieren oder breit schwingen. In jeden Fall ist sie aber waagerecht bis senkrecht angehoben.

defensive Drohung wird aus einer Verteidigung heraus gezeigt, dabei muss der Gegenüber gar nicht bewusst drohen. Die Körperhaltung ist hier nach hinten geneigt. Die Rute ist dicht angelegt. Manche Hunde bellen auch nach vorne, aber ziehen sich gleich wieder zurück, in den meisten Fällen sogar im Rückwärtsgang.

Konfliktvermeidungssignale und Übersprungshandlungen:

Hunde sind wahre Großmeister darin, Konflikte zu vermeiden, denn diese kosten nur unnötig Kraft und sind gefährlich. Dafür haben sie ein großes Repertoire an Handlungen, die ihren Stress, ihr Missfallen oder eben Signale zur Konfliktvermeidung ausdrücken können.

Übersprungshandlungen:

Wenn Hunde zwischen zwei Situationen hin- und hergerissen sind oder mit einer Situation oder (zu) starkem Druck nicht zurechtkommen, zeigen sie sogenannte „Übersprungshandlungen“. Diese drücken mehr oder weniger Stress aus. Auch wir Menschen nutzen diese als Ersatzhandlungen, wenn wir mit einer Situation z.B. überfordert sind. Oft kratzen wir uns dann am Kopf, kauen an den Fingernägeln, blinzeln oder ähnliches. So dienen diese Gesten auch Hunden, um Stress abzubauen bzw. sich kurz mit einer anderen Aktivität von der Anspannung abzulenken.

Typische Übersprungshandlungen sind z.B. Gähnen, Kratzen, Schütteln, Strecken, Schnüffeln auf dem Boden, Niesen oder ein Lecken über die eigene Schnauze. Es können aber auch jegliche andere Handlungen etabliert werden, je nachdem, was den Hund beruhigt. Natürlich sind Übersprungshandlungen nicht zu unterschätzen, da sie oft ankündigen, wenn es dem Hund bald zu viel wird. Zu oft wird der Stress des Hundes vom Menschen übersehen und dieses führt dann in Folge zu Konflikten, die vermeidbar gewesen wären.

Anzeichen für Stress oder Überforderung von Hunden:

  • Hecheln

  • Zittern

  • über die Schnauze lecken

  • Wegschauen

  • Blinzeln

  • Gähnen

  • Kratzen

  • Schütteln

 

Beschwichtigungs – und Beruhigungssignale:

Beschwichtigungssignale gehen immer von jenem Hund aus, der sich in einer Begegnung unsicher fühlt, um die Situation konfliktfrei abzuwenden. Mit Hilfe des deeskalierenden Verhaltens soll also Spannung aus der Situation genommen werden. Sensible Hunde fühlen sich manchmal alleine durch einen längeren direkten Blick so unwohl, dass sie aktive Beschwichtigungsgesten zeigen oder gar Urin verlieren, um ihre „Gefahrlosigkeit“ und Kindlichkeit zu untermauern.

Typische Beschwichtigungssignale:

Abwenden des Blicks und des gesamten Körpers, Lecken im Mund- oder Maulbereich des Gegenübers
Anlegen der Ohren, sich klein machen, Unterwürfigkeitsgesicht mit langer glatter Stirn, kleinen Augen und langgezogenen Maulwinkeln, Beschwichtigungssignale werden eher von souveränen Hunden gezeigt, um z.B. einem unsicheren Hund zu suggerieren, dass es keinen Grund zum Fürchten gibt. Sie wollen damit Entspannung und Beruhigung in die Situation bringen.

Typische Beruhigungssignale:

demonstratives Desinteresse – z.B. durch zielloses Schnüffeln am Boden, Abwenden von Kopf oder Körper, Bogen laufen bei einer direkten Begegnung

Übrigens:
Das Tätscheln des Hundes am Kopf löst oft gleich mehrere Übersprung- und Beschwichtigungshandlungen aus. Hunde kneifen dann oft die Augen zusammen, schauen weg oder lecken über ihre Schnauze. Gerade beim Training ist das vielen Menschen nicht bewusst. Hier würde ein freudiges Lob oder ein gutes Leckerli das gewünschte Verhalten eher positiv verstärken als das für den Hund bedrohliche übergebeugte Streicheln.

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Visuelle Kommunikation

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Auditive Kommunikation

Generell kann man sagen, dass… :

Tiefe Töne (wie z.B. ein tiefes Knurren aus dem Bauchraum) eine eher drohende Bedeutung haben und hohe Töne (z.B. Winseln) genau gegenteilig eine eher anziehende Wirkung haben sollen. Deshalb sprechen viele Hundebesitzer mit ihren Hunden in besonders hoher Tonlage.

Aber auch die Tondauer spielt eine große Rolle:

Je länger ein Ton anhält, desto sicherer ist der Hund in seiner Handlung. Verteidigt ein Hund z.B. seinen Knochen, hört man ein tiefes langanhaltendes Knurren – der Hund meint es ernst und droht, wenn ihm jemand zu nahe kommt. Bei einem kurzen Knurren, das eher aus dem Maulbereich kommt, ist sich ein Hund seines Durchsetzungsvermögens nicht ganz sicher.

 

Bellen:

Typische Gründe für Bellen sind:

Territoriales Bellen, begrüßendes Bellen, korrigierendes Bellen, Bellen als Spielaufforderung, Frustbellen oder auch unsicheres Bellen, als Ausdruck von Angst oder Unsicherheit.

 

Hinweis:

Wenn Hunde z.B. am Gartenzaun vorbeigehende Menschen „verbellen“, haben sie aus ihrer Sicht jedes Mal Erfolg. Ihnen ist nämlich nicht unbedingt bewusst, dass der Passant ohnehin vorbeigegangen wäre und sie denken, durch ihr Bellen geschafft zu haben, dass der Fremde geht.

 

Knurren:

Knurren ist in der Regel eine Drohung, die das Gegenüber warnen und auf Distanz halten soll. Bereits in der Welpenzeit zeigen Welpen erste, aber noch sehr undifferenzierte Knurrlaute. Erst später wird es durch das Spiel und sonstige Interaktionen mit anderen Hunden gefestigt.

 

Hinweis:

Knurrt ein Hund einen Menschen an, ist dies immer als deutliche Warnung zu verstehen und der Mensch sollte erst mal versuchen, sich beschwichtigend der Situation zu entziehen, um den Konflikt abzuwenden. Knurrt der Hund sogar eigene Familienmitglieder an, sollte erstmal hinterfragt werden, was der Grund der Drohung war und immer im Vorfeld vermieden werden, dass es überhaupt dazu kommt. Oft ist auch die Mensch-Hund-Beziehung nicht optimal geklärt und der Hund denkt, er stelle die Regeln auf und müsse Verantwortung übernehmen. Ein eher helles Knurren aus dem Maul heraus kann aber auch spielerisch, z.B. bei Zieh- und Zerrspiele, vorkommen.

Taktile Kommunikation

Das sind sämtliche Formen des Körperkontaktes zwischen Hund und Mensch.

Körperkontakt findet, wenn überhaupt, erst im letzten Schritt statt, wenn fremde Hunde aufeinandertreffen.

Sehr vertraute Hunde zeigen aber im Spiel, bei der Fellpflege oder auch im Bereich des Sexualverhaltens durchaus körperliche Nähe.

Über Berührungen wird von Hunden vor allem in Form von Fellbohren, Knabbern, Stupsen, Rempeln oder Aufreiten gezeigt, diese dienen der taktilen Kommunikation oftmals dem Ausdruck von Partnerschaftlichen und Vertrauen.

Andererseits können Berührungen natürlich auch sehr grob und folglich korrigierend und maßregelnd sein. Genau genommen gehört auch mehr oder weniger gehemmtes Beißen zur taktilen Kommunikation. Der sogenannte Nackenstoß.

Dabei stößt ein Hund mit leicht geöffneten Maul deutlich in den Hals/Nackenbereich eines anderen Hundes. Dies sollte unverkennbar als klare Zurechtweisung verstanden werden. Kommt es doch einmal zu einer Auseinandersetzung zwischen Hunden, kann man erst mal davon ausgehen, dass es sich um lautes Gebalge handelt, hinter der keine Beschädigungsabsicht steckt. Daher gilt es immer erst ein paar Sekunden abzuwarten, ob einer der Hunde tatsächlich zubeißt und Festhält oder Beißschütteln zeigt, erst dann sollte der Mensch dazwischen gehen.


In der Regel sind Hunde aber eher Vermeider ernsthafter Konflikte, daher sollte der Mensch auch nicht vorschnell eingreifen, wenn es mal lauter wird.

 

Stupsen:
 

Anstupsen mit der Schnauze – z.B. in das Fell eines anderen Hundes oder die Oberschenkel eines Menschen. – gilt grundsätzlich eher als distanzlose Handlung. Hunde nutzen es als Provokation, Aufforderung oder auch um die Paarungsbereitschaft anzutesten.


Anspringen:


Anspringen wird in der Regel nur gegen Menschen gezeigt und interessanterweise von diesen als Begrüßung definiert. Wer genau beobachtet, wird feststellen, dass Hunde untereinander sich aber so gut wie nie in dieser Form begrüßen. Anspringen von Menschen passiert meist mit vollem Schwung und ist von Hunden oft eine Maßregelung für das „unentschuldigte“ Fernbleiben. Im Gegensatz zum korrigierenden Anspringen, gibt es auch ein beschwichtigendes Hochklettern, dass eher unterwürfige Hunde zeigen, in dem sie vorsichtig am Menschen hochklettern, um ihn im Maulbereich ablecken zu können. Die mimischen Signale entsprechen dabei dem Unterwürfigkeitsgesicht und sind nicht zuletzt dadurch von der korrigierenden Form des Springens zu unterscheiden.

Geruchliche Kommunikation

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Hunde gehören zu den "Nasentieren". Das bedeutet, dass ihr Geruchssinn besonders ausgeprägt und ihre Riechleistung enorm stark ist.

Aber nicht nur das Aufnehmen, sondern auch das Hinterlassen von Gerüchen gehört zu der geruchlichen Kommunikation.

Hunde kommunizieren untereinander durchaus intensiv über Gerüche. Einerseits, indem sie durch Markierverhalten Düfte hinterlassen, andererseits aber auch, indem sie sie mit der Nase oder einem eigenes dafür geschaffenen Organ aufnehmen. Es dient einer chemischen Geruchsaufnahme – man könnte sagen der Hund riecht und schmeckt gleichzeitig. Es befindet sich zwischen Nase und Gaumen und wird durch das Öffnen des Mauls aktiviert, gleichzeitig zeigen Hunde oft dabei ein Zähneklappern.

Markierverhalten:

Hunde nutzen verschiedene Wege, um bestimmte Stellen zu markieren. Urinieren, Koten, Scharren oder Reiben.

 

Urinieren und Koten:

Hunde lösen sich natürlich auch mal einfach nur, weil sie dringend müssen. Urinieren und Koten kann aber durchaus auch Markierverhalten sein, das sowohl von Rüden als auch von Hündinnen gezeigt wird. Urin enthält bestimmte Duftstoffe (Pheromone), die anderen Hunden wichtige Informationen über das ungefähre Alter, den Gesundheitszustand und das Geschlecht des jeweiligen Hundes geben. Beim Kot absetzen wird ein Analsekret abgesondert, dass dem Kot einen ganz individuellen Duft beifügt. Dieser Individualgeruch ist bei jedem Hund einzigartig wie ein Fingerabdruck.

Hunde markieren gezielt erst ab der Geschlechtsreife, zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat. Rüden, aber auch Hündinnen heben dabei gerne ein Bein oder auch zwei an, je höher und aufwendiger die Markierung, desto wichtiger ist die Stelle.

 

Scharren:

Scharren wird häufig direkt nach dem Urinieren oder Koten gezeigt. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass der Hund damit seine Hinterlassenschaften zudecken möchte. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Der Hund möchte einerseits visuell deutlich darauf aufmerksam machen, dass er gerade markiert hat. Andererseits dient das Scharren auch einer geruchlichen Markierung. Durch die Bodenverletzung wird die markierte Stelle hervorgehoben und gewinnt folglich an Geruch, da die Bodenmoleküle quasi aufgewirbelt werden. Dazu wird der Geruch von Schweiß aus den Schweißdrüsen an den Pfoten mit abgegeben.

 

Reiben & Wälzen:

Wenn Hunde sich an Hausmauern, Menschen oder sich auf Gegenständen reiben, hat dies meist auch eine Markierfunktion. Durch das Streifen mit dem Fell hinterlassen sie über einzelne Haare und Hautschuppen ihren Geruch. Visuell betrachtet dient das Reiben auch dazu, um Besitzanspruch zu demonstrieren. Streift ein fremder Hund beim Spaziergang wie zufällig den Halter eines anderen Hundes, so will er damit meist zeigen, dass er auch Kontrolle über ihn hat.

Wälzen hat verschiedenste Motivationen, durchaus aber auch Markiercharakter – in diesem Fall "markieren" sich Hunde aber gerne selbst mit für sie spannenden Gerüchen, um anderen Hunden zu imponieren. Wälzen kann aber auch Genuss sein oder zum Trockenreiben, etwas auf einer Wiese, auf dem Teppich oder im Laub. Wälzen wird größtenteils gezeigt, um Aufmerksamkeit zu heischen oder sich übertrieben präsent zu inszenieren.

 

Schnüffeln& Wittern:

Wenn Hunde sich begegnen, gilt es für sie erst einmal die Körpersprache abzuchecken, um dann entscheiden zu können, ob eine direkte Begegnung überhaupt zustande kommt. Kommt es zu diesem Kontakt, folgt in der Regel ein intensives Beschnuppern, bei dem viele Informationen ausgetauscht werden. Erwachsene Hunde beschnüffeln sich im Gesicht und im Anal- und Genitalbereich am häufigsten. Aber nicht nur der Duft ist hier entscheidend, auch die Art des Beschnüffelns enthält bereits wichtige Botschaften.

Während unsichere Hunde sich eher wegdrehen, den Schwanz einziehen oder abwehrend abschnappen, lassen sich sozial sichere Hunde mit erhobener Rute ausführlich "abchecken" und bleiben geduldig. Manchmal zeigen Hunde auch beim Menschen Genitalwittern, indem sie ihnen im Schritt schnüffeln. Auch hier geht es um individuelles Abchecken, Hunde können aber auch beim Menschen Geschlechter geruchlich unterscheiden und z.B. den Hormonstatus bei Frauen erkennen. Natürlich sollte man aber als Halter immer dafür sorgen, dass der eigene Hund, fremde Menschen nicht belästigt.

KONTAKT

Allgemeines: hundewelt.verstehen@gmail.com

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